Was ist ein Keramikgrill?
Heutzutage ist ein Keramikgrill bei Liebhabern kaum noch weg zu denken, hat er sich in den letzten Jahren in den Grillgeschäften und in Gärten oder auf Terrassen doch schon fest etabliert.
Im Gegensatz zu den „normalen“ Grills muss man hier schon einmal den dreifachen bis gar fünffachen Preis auf die Ladentheke legen. Doch dies soll auch belohnt werden. So hat das Gerät aus Keramik unter anderem im Gegensatz zu einem Kugelgrill die etwa doppelte Wärmekapazität. Dies hat zur Folge, dass doppelt soviel Wärme aufgenommen, gespeichert und abgegeben werden kann. Hinzu kommt, dass die knapp 2 Zentimeter dicken Wandstärken dafür sorgen, dass die Temperaturbeständigkeit über Stunden anhält. Der einzige Nachteil hierbei ist, dass es relativ lange dauert, bis die Temperatur ihr Soll erreicht hat. Jedoch überwiegen die Vorteile, wird die gewonnene Energie doch am Ende den Garraum mit einer konstanten Temperatur versorgen.
Ein weiteres Highlight ist der Deflektorstein, welcher sich oberhalb der Kohle befindet und ebenfalls aus Keramik besteht. Er sorgt dafür, dass man den Grill wahlweise auch als Ofen beziehungsweise Smoker nutzen kann, sollte man ihn einsetzen. Zudem hat ein Großteil der Geräte bis zu drei Grillroste, die ihr aufeinander stecken könnt. Genug Grillfläche ist somit also zusätzlich vorhanden. Als Fazit kann man abschließend sagen, dass ein Keramikgrill sich also hervorragend für Grillgut eignet, welches lange Zeit und mit einer gleichbleibenden Temperatur behandelt werden möchte. Einem langen Grillabend mit Pulled Pork oder saftigen Rippchen steht also nichts mehr im Wege.
Der perfekte Smoker?
Wie wir im ersten Absatz weiter oben bereits geschrieben haben, kann man den Keramikgrill auch perfekt als Smoker benutzen, besitzen die meisten erhältlichen Geräte an der Seitenwand eine Raucheröffnung, welche für viel Rauch sorgt. So könnt ihr mit Unterstützung einer Schiene, welche sich zwischen der Kohle und dem Deflektorstein befindet, Räuchergut auf die Glut geben. Haltet ihr den Deckel geschlossen, geht hierbei auch nicht viel Temperatur verloren. Außerdem besitzen die Grills eine hervorragende Dichtung und haben im Gegensatz zu einem Kugelgrill kaum undichte Stellen. Denn durch die temperaturfesten Filzdichtungen schließt der Deckel trotz Scharniere immer absolut dicht. Ein weiterer großer Pluspunkt ist der Fakt, dass der Grill über viele Stunden konstant läuft, bis die Kohle verglüht ist. Euer Räucherholz brennt also nicht zu schnell ab.
Die Regulierung der Temperatur
Die Temperatur-Regulierung des Keramikgrills ist ganz einfach. So könnt ihr mithilfe eines großen Lüftungsschiebers, welcher sich unterhalb der Kohlen an der Seitenwand befindet, die Luftzufuhr regeln. Dieser Schieber dient zugleich auch dazu, die entstehende Asche zu entfernen. Öffnet man die Luke komplett, eignet sie sich perfekt für den Zündvorgang und es entsteht ein schöner Kamin.
Die Nachteile eines Keramikgrills
Neben den bereits erwähnten Nachteil, dass es relativ lange dauert, bis die Temperatur ihr Soll erreicht hat, ist noch zu erwähnen, dass es beim zu schnellen Öffnen des Gerätes zu einem Aufflammen kommt. Hierbei gilt, den Deckel jederzeit vorsichtig zu öffnen, um sich vor Verletzungen zu schützen und das Grillgut nicht negativ zu beeinflussen. Auch darf man nicht vergessen, dass das Ganze nicht billig ist. So gibt man für einen Keramikgrill gut und gerne 500 Euro aus. Und dies sind dann schon die günstigeren Objekte. Denn nach oben hin gibt es kaum eine Grenze, so dass die gehobene Klasse schon einmal 1.500 bis 5.000 Euro kostet. Als letzten, jedoch eher weniger großen Kritikpunkt, möchten wir noch auf das teils hohe Gewicht aufmerksam machen. Dies sollte die Kaufentscheidung aber wohl eher weniger beeinträchtigen.
Fazit
Schlussendlich heißt es also, dass sich der Grill vor allem für lange und entspannte Grillabende lohnt, bei denen man Produkte gart, die von einer langen Garzeit und konstanter Wäre profitieren. Wer jedoch eben mal kurz ein Steak erhitzen will, für denjenigen ist die lange Erwärmungszeit vielleicht ein doch Dorn im Auge. Gerade auch im Bezug, ob sich der gehobene Anschaffungspreis dann auch dafür lohnt.
Rezepte
Krustenbraten
Zutaten:
- Schweineschulter mit Schwarte (rund 2.5 Kilogramm)
- grobes Meersalz
- Rub (beliebig) Zubereitung:
- Schweineschwarte rautenförmig einschneiden
- Das grobe Meersalz auf der Schwarte verteilen und gut einreiben
- Den Rub auf der Schweineschulter verteilen (nicht auf der Schwarte)
- Keramikgrill erhitzen (ca. 170°C – 180°C)
- Deflektorstein einlegen, um für indirekte Hitze zu sorgen
- bei einer Kerntemperatur des Fleisches von ca. 60°C die Grilltemperatur auf ca. 250°C erhöhen
- Ziel: eine Kerntemperatur von ca. 75°C und das erreichen einer schönen Kruste
Fertig und Guten Appetit
Pulled Pork
Zutaten:
- Schweinenacken oder Schweineschulter am Stück (ca. 2.5 Kilogramm)
- 4 Esslöffel Rub (beliebig)
- Eine Hand voll Räucherholz/Räucherchips
- Coleslaw
- Laugenbrötchen
- BBQ-Sauce
Zubereitung:
- Das Fleisch mit dem beliebigen Rub am Vorabend würzen
- Das gewürzte Stück Schweinenacken oder die Schweineschulter in Frischhaltefolie einwickeln und über Nacht im Kühlschrank ruhen lassen
- Am Tag des Grillens das Fleisch mindestens eine Stunde vorm garen aus den Kühlschrank holen und den Keramikgrill auf 110°C vorheizen
- Das Räucherholz/die Räucherchips wässern
- Das Gargut im Garraum platzieren (ohne Folie) und das gewässerte Holz über die Holzkohle verteilen
- nach zwei sowie dann nach vier Stunden wiederholt Holzchips nachfüllen
- Das Gargut so lange im Grill lassen, bis eine Kerntemperatur von 93°C erreicht ist (Dauer ca. 16 bis 24 Stunden)
- Nach dem erreichen der Kerntemperatur Pulled Pork in abgedeckter Form rund eine Stunde ruhen lassen
- Dann das Fleisch zerrupfen und zusammen mit dem Laugenbrötchen, mit Coleslaw und der BBQ-Sauce servieren
Fertig und Guten Appetit