Rinderzunge – Understatement mit Geschmack

Dass es beim Tier nicht nur das Filet, sondern auch andere leckere Stücke gibt, sollte jedem bekannt sein. Sehr unterschätzt werden dabei Teile wie Bäckchen, Innereien wie z.B. das Herz oder auch die Zunge. Die Rinderzunge ist, wie der Name sagt, ein Organ aus dem Maul des Tieres und als solches als reines Muskelfleisch anzusehen. Dass die Zunge zu den Innereien zählt, ist daher nicht ganz einleuchtend, aber auch nicht zu verwechseln wenn man es mit mäkeligen Menschen zu tun hat. Wobei auch hier gesagt werden muss, dass unterschiedliche Tiere und deren Lebensumstände (ob Ochse, Kuh oder Kalb, Schwein, Geflügel, Lamm, Wild, ob Massentierhaltung oder Bio-Rind) unterschiedliche Qualitäten und damit eben auch unterschiedliche Geschmäcker liefern.

Ein Gaumenschmaus

Eine Zunge ist wahrlich ein Gaumenschmaus, wird aber leider (wie bereits erwähnt) sehr unterschätzt und ist meistens nur beim Metzger auf Vorbestellung erhältlich. Geschmacklich erinnert sie, wie ich finde, an mageres Rindfleisch und wenn sie gut zubereitet ist, wird sie butterzart und schmeckt sowohl warm als auch kalt.

  • Vorbereitungszeit: 1,5 Stunden
  • Zeit zum Smoken: ca. 4 Stunden

Kommen wir zur Zubereitung:

Nachdem ich sowohl Rinder- als auch Schweinezungen bisher immer nur in einem Wurzelsud gekocht und mit frischem Meerrettich oder einem Meerrettich-Sößchen gegessen habe, wollte ich endlich mal was für mich Neues testen. Was bietet sich da als absoluter Grillfan mehr an, als das gute Zünglein zu smoken?

Gedacht –getan 😉

Doch bevor das gute Stück auf den Smoker gelegt werden kann, muss sie natürlich erst von der Haut befreit werden. Am einfachsten funktioniert das, indem man die Zunge kocht. Hierfür habe ich das feine Stück (im Ganzen) in etwas Wurzelsud, etwa 1,5 Stunden gegart, anschließend mit kaltem Wasser gut abgeschreckt und dann mit Hilfe eines guten Messers, die Haut abgezogen.

So und dann kam die Rinderzunge auch schon auf den vorgeheizten Pelletsmoker.

Hierbei habe ich den Pelletsmoker auf 110 Grad eingeregelt und mit Apfel-Pellets befüllt.Ca. 4 Stunden durfte die Zunge auf dem Smoker verweilen, bis eine Kerntemperatur von etwa 85 Grad erreicht war. Dabei wurde sie alle 15 bis 20 Minuten mit einem Glazing aus selbstgemachter BBQ-Sauce (da kann man natürlich auch jede beliebige fertige BBQ-Sauce verwenden), Ahornsirup und etwas Whisky geglazed

Das Ergebnis:

Die gesmokte Rinderzunge war nicht nur butterzart, sondern hatte zudem ein wunderbares Rauch-Aroma. Sehr empfehlenswert für alle, die ebenso wie ich wissen, was die Zunge für ein tolles Stück Fleisch ist und gerne mal eine neue bzw. andere Zubereitungsart ausprobieren möchten.

Viel Spaß beim Nachmachen

Guten Appetit!

Ein herzliches Danke an unsere Autorin Martina.

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