Nachdem wir immer wieder einen anderen Online-Fleischhändler für Euch genauer unter die Lupe nehmen wollen, sind wir in diesem Zuge auf den Vermarktungsbetrieb Artgemäß gestoßen. Artgemäß bezeichnet sich als „Norddeutschlands Vermarkter von Fleisch aus artgerechter Tierhaltung“. Laut Homepage ist diese Vermarktungsgesellschaft im NEULAND-Markenverbund und vertreibt Fleisch- und Wurstwaren aus besonders artgerechter und umweltschonender Tierhaltung. Wer hinter dem Unternehmen steckt, was es mit dem Begriff „NEULAND“ auf sich hat und ob das Fleisch tatsächlich so gut schmeckt, könnt Ihr hier nachlesen.
Bevor ich genauer auf den Begriff „NEULAND“, meine Bestellung und den Geschmack eingehe, möchte ich erläutern wer hinter dem Unternehmen steckt:
Das Unternehmen „Artgemäß“ wurde von Martin Schulz und Bastian Ehrhardt gegründet. Schulz mästet selbst NEULAND-Schweine und ist für die Betreuung der Schweine- und Schafhalter, sowie für das Verkaufsgebiet Berlin zuständig. Bastian Ehrhardt hält NEULAND-Mutterkühe und – Mastochsen und ist zudem Ansprechpartner für Rinder-und Geflügelerzeuger, sowie für Kunden in
anderen Verkaufsregionen.
Der Verkauf der Artgemäß GmbH & Co. KG befindet sich in Bad Bevensen, die Betreuung der Landwirte erfolgt aus Gifhorn. Dort befindet sich auch der Sitz der Verwaltung.
Kommen wir nun zu dem Begriff „NEULAND“ und was es damit auf sich hat:
Ich muss gestehen, dass ich bisher noch nie etwas über NEULAND gehört oder gelesen hatte. Genau deswegen war es für mich besonders spannend, herauszufinden was NEULAND eigentlich bedeutet.
NEULAND, so heißt die Marke, die von Artgemäß vertrieben wird. Hierbei handelt es sich um das wohl älteste Tierwohl-Programm Deutschlands. Bei NEULAND-Tieren, wird seit mehr als 30 Jahren Wert auf eine besonders artgerechte Tierhaltung und klein bäuerliche Strukturen gelegt. NEULAND ist KEIN Bio-Programm auch wenn man ein solches dahinter vermuten könnte. Es ist ein Programm für besonders tiergerechte und umweltschonende Haltung, dessen Richtlinien in einigen Punkten sogar strenger als im Bio-Bereich sind.
Die Überzeugung von NEULAND: Die Zukunft der Landwirtschaft liegt nicht in der Erzeugung von Massenware, sondern in Qualitätslebensmitteln, bei deren Erzeugung das Wohl von Tier und Umwelt im Mittelpunkt steht, produziert von bäuerlichen Betrieben.
NEULAND steht für:
- Haltung auf Stroh ohne Fixierung
- Mehr Platz für jedes Tier als es das Gesetz vorschreibt
- Auslauf ins Freie / Weidehaltung
- Tageslicht im Stall
- Ausschließlich regionale Futtermittel
- Verbot von gentechnisch veränderten Futtermitteln
- Keine präventive Antibiotikabehandlung
- Bäuerliche Landwirtschaft mit Bestands- und Flächenobergrenzen
Nur bei Einhaltung aller Richtlinien wird das NEULAND-Markenzeichen vergeben. Was ich auch noch erwähnens- und wissenswert finde ist, dass NEULAND-Tiere keine langen Transportwege haben. Die maximale Transportentfernung liegt bei 200 km. Der Schlachtprozess wird zudem streng kontrolliert und erfolgt so schonend wie möglich. Es herrscht Transparenz entlang der gesamten Produktions- und Vermarktungskette. Besser geht’s nicht, wie ich finde. Ein ganzes großes Lob hierfür.
Ab zur Bestellung, Lieferung und natürlich dem Geschmack
Da ich sowohl Schweine- als auch Rindfleisch testen wollte, hab ich das Kombipaket Rind & Schwein bestellt.
Im Paket enthalten waren:
- 500 g Rindergulasch
- 2 x 400 g (2×2) Rinderhüftsteaks
- 4 Schweinelachsscheiben (500 g)
- Krustenbraten (500 g)
Der Versand erfolgt bei Artgemäß jeden Mittwoch über DPD oder GO Express, das heißt, wenn man bis Dienstag bestellt hat, dann wird das Paket am Mittwoch versendet und ist in der Regel am Donnerstag bereits beim Kunden. Wenn die Bestellung mit DPD versendet wird, wird sie von DPD am Donnerstag zwischen 9:00 und 18 Uhr zugestellt, bei GO Express zwischen 7:00 und 12 Uhr.
Genauso war das bei mir auch. Mein Paket wurde von GO Express zugestellt und kam, wie jedes Mal wenn ich über GO Express ein Paket erhalte, pünktlich um 7:15 Uhr bei uns an. Finde diesen Paketzustellservice mega.
Obwohl ich das Paket arbeitsbedingt erst ca. 6 sechs Stunden später öffnen konnte, war alles nach wie vor hervorragend gekühlt. Das Paket war nicht nur ausgestattet mit Coolpads auf Wasserbasis, sondern mit Isolierelementen bestehend aus reinstem Stroh – auch an dieser Stelle ein großes Lob an Artgemäß!
So und nun zum Geschmack
Als erstes haben wir die 4 Rinderhüftsteaks verspeist. Muss dazu sagen, dass ich bisher kein großer Fan von Hüftsteaks war, da diese nie so zart waren als z. B. ein Entrecote oder ein Roastbeef. Doch Artgemäß hat uns echt überzeugt was diesen Steak-Zuschnitt anbelangt. Das Fleisch war nicht nur mega zart, sondern zudem auch noch geschmacklich fantastisch. Haben die 4 Steaks erstmal bei 50 Grad für ein paar Stunden SousVide-gegart, bis sie dann von beiden Seiten auf dem Gasgrill scharf angegrillt und mit Tomatenscheiben und Blauschimmelkäse belegt wurden – Im Anschluss daran durften die leckeren Steaks im indirekten Bereich des Grills bis zur gewünschten Kerntemperatur von 55 Grad gar ziehen und der Käse durfte schmelzen.:-) Ein Traum!
Als nächstes durfte das wunderbare Stück Krustenbraten Platz auf unserem Grill finden. Was ich bei diesem Braten allein beim ersten Anblick schon toll fand war, dass die Schwarte schon perfekt eingeschnitten war. Ich habe die Schwarte dann ordentlich mit Salz bedeckt (das Salz entzieht der Schwarte die Flüssigkeit und lässt sich dann am Ende einfach als Platte abnehmen) und dann kam das Ganze zusammen mit Wurzelgemüse im Bräter auf den Grill.
Dazu gabs natürlich selbstgemachte Semmelknödel und eine Dunkelbiersauce. Auch beim Krustenbraten kann ich echt nur sagen „wow“. Der Braten war genauso wunderbar zart und geschmacklich top und das i-Tüpfelchen war dann noch die tolle Kruste.
Bei den Schweinelachsscheiben habe ich ein wenig länger überlegt, was ich daraus schönes zaubern könnte. Bin dann auf die Idee gekommen, die Scheiben mit einem Plattiereisen (wie bei nem Schnitzel) flach zu klopfen und diese dann mit frischem Rucola, Parmaschinken und Bergkäse zu füllen und im Anschluss daran, zu panieren. Das war der absolute Wahnsinn: Ich habe die „Cordon Bleu ala Martina“ dann im Dutchovendeckel, auf dem Kugel-Gasgrill, in heißem Butterschmalz ausgebacken und dazu gabs einen feinen bayerischen Kartoffelsalat. Leute, ich sags Euch, das müsst Ihr unbedingt ausprobieren. Das Fleisch war butterzart und die Füllung hat super dazu gepasst.
Als nächstes wurde das Rindergulasch verarbeitet. Dieses durfte neben Schweinegulasch, Rinderhackfleisch, Baconwürfel, Cabanossi und Kasseler, Platz in einem herrlichen Bohnen-EinDopf finden und obwohl sich wie schon geschrieben, auch noch andere Fleischsorten im EinDopf befanden, kam das Rindergulasch dennoch super zur Geltung. Geschmacklich ganz toll und auch dieses war wunderbar zart und saftig.
Ein herzliches Danke an unsere Autorin Martina.
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